{Rezension} The Night Circus


The Night Circus
von Erin Morgenstern
Taschenbuch // 386
ISBN: 1846555248
Preis: 12,95€
The circus arrives without warning. No announcements precede it. It is simply there, when yesterday it was not. Within the black-and-white striped canvas tents is an utterly unique experience full of breathtaking amazements. It is called Le Cirque des Rêves, and it is only open at night.

But behind the scenes, a fierce competition is underway—a duel between two young magicians, Celia and Marco, who have been trained since childhood expressly for this purpose by their mercurial instructors. Unbeknownst to them, this is a game in which only one can be left standing, and the circus is but the stage for a remarkable battle of imagination and will. Despite themselves, however, Celia and Marco tumble headfirst into love—a deep, magical love that makes the lights flicker and the room grow warm whenever they so much as brush hands.

True love or not, the game must play out, and the fates of everyone involved, from the cast of extraordinary circus per¬formers to the patrons, hang in the balance, suspended as precariously as the daring acrobats overhead.
Ohne, dass ich mir meinen übervollen Stapel ungelesener Bücher angucken muss, auf dem noch Bücher wie “Das Mädchen mit den gläsernen Füßen” oder “Nach dem Sommer” auf mich warten, weiß ich, das “The Night Circus” von Erin Morgenstern das absolut beste Buch des Jahres für mich werden wird. Kennt ihr das wenn ihr ein Buch zuschlagt und völlig überwältigt seid? Dass euch die Worte fehlen, weil es einfach keine Worte gibt, die die Einzigartigkeit jenes Buches beschreiben können? Genauso ging es mir bei diesem Buch. Nur, dass ich während des ganzen Buches schon keinen einzigen Gedanken fassen konnte außer: weiterlesen, weiterlesen!

Ich habe das Buch auf Englisch gekauft, weil ich allein schon das Cover so wunder, wunderschön fand. Diese weißen Scherenschnitte auf schwarzem Grund, die so liebevoll und detailliert ausgearbeitet sind und die silbernen Sterne. Ich könnte alleine schon von diesem Cover seitenlang schwärmen. Aber da ihr euch das Cover ja eh auf so tollen Seiten wie Amazon anschauen könnt oder einfach neben den Buchinformationen über dem Inhalt, mache ich jetzt weiter.

Dieses Buch ist wohl eher für Erwachsene. Das Englisch ist recht umfangreich, der Wortschatz ist ziemlich groß und ich würde eher empfehlen das Buch auf Deutsch zu lesen, wenn man eher ein Englischanfänger ist. Ich habe trotzdem das Meiste verstanden und ich bin sicher, dass auf Deutsch ein großer Teil verloren geht, der den Zauber des Schreibstils von Erin Morgenstern ausmacht.
Sie schafft es schon alleine im Prolog eine so greifbare Atmosphäre zu erschaffen, dass ich dachte, ich könnte geradewegs durch das Buch in diese wunderbare Welt spazieren. Ich konnte die schwarz-weiß gestreiften Zelte so deutlich vor mir sehen, als stünde ich davor. Ich konnte die gebrannten Mandeln, die Zuckerwatte und die kühle, frostige Abendluft auf meine Haut spüren, obwohl ich am Strand saß. Ich war mitten in der Geschichte um diesen wundervollen Zirkus. So etwas hat bis jetzt noch kein einzige Autor geschafft, außer vielleicht Cornelia Funke.

"The towering tents are striped in white and black, no gold and crimson to be seen. No color at all, save for the neighboring trees and the grass of the surrounding fields. Black-and-white stripes on grey sky; countless tents of varying shapes and sizes, with an elaborate wrought-iron fence encasing them in a colorless world."
Die Geschichte ist sehr komplex. Und damit meine ich wirklich komplex. Es gibt so viele verschiedene Handlungsstränge, die nicht alle gleichzeitig spielen. Ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, aber es klingt jetzt komplizierter als es ist. Vor den Kapiteln stehen immer Zeit- und Ortsangaben, die es mir sehr einfach gemacht haben in der Geschichte zu bleiben. Am Anfang wusste ich nicht, wie alle miteinander zusammenhängen und manche scheinen nie zusammen zu führen, aber wenn man das Buch beendet hat, dann ergeben plötzlich alle ein Bild, dass sich zu einer Geschichte zusammenfügt, die sich über viele Jahre erstreckt. Deshalb kann man wohl kaum einen Haupthandlungsstrang herausheben, aber ich kann mich nur diese Vielschichtigkeit dieser Geschichte bewundern und sagen, dass alle Handlungen, wie klein und Nebensächlich sie erscheint, fantastisch ausgearbeitet waren und sie nie überflüssig oder langweilig waren.

Es gab so viele Charaktere, dass ich mich unweigerlich frage, welche denn die Hauptcharaktere waren. Denn „The Night Circus“ wurde aus so unterschiedlichen Perspektiven erzählt, dass man fast jede Figur aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennenlernte. Das ließ die Personen unglaublich real wirken. Die Wichtigsten Personen waren vielleicht Celia und Marco, aber auch Baily oder Herr Thiessen lernte man ebenso gut kennen wie sie und man konnte sich, obwohl sie alle ein bisschen außergewöhnlich waren, sehr gut in sie hineinversetzten. Am meisten mochte ich die Handlung über Baily und die Zwillinge Poppet und Widget, denn sie waren ungefähr in meinem Alter.

Bevor ich diese wirklich überlange Rezension beende, möchte ich noch einmal den Zirkus selbst hervor heben. In keinem anderen Buch habe ich bisher ein solchen faszinierenden, originellen und bezaubernden Schauplatz gefunden. Der Zirkus ist nicht der einzige Schauplatz, aber der wichtigste Platz um den sich alle gedreht hat. Hätte Erin Morgenstern nicht einen phantastischen Ideenreichtum gehabt, würde dieses Buch nicht halb so wunderbar sein. Ich habe oben schon mal geschrieben wie sie es schafft mit wenigen Sätzen die Atmosphäre zu beschreiben und den Leser in die Geschichte hinein zu versetzten. Das Gleiche schafft sie auch bei der Beschreibung des Zirkus. Ihr scheinen nie die Ideen auszugehen, was für Zelte es gibt. Es gibt einen Eisgarten, in dem alles aus Eis ist, ein Wolken Labyrinth, einen Brunnen der Tränen in den man seine ganzen Sorgen hineinwerfen kann und es gibt noch unendlich viele Zelte mehr, die ich jetzt nicht alle aufzählen möchte, aber ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Nach meiner langen Rezension, habe ich nichts mehr zu sagen/schreiben, außer, dass ich hoffe, dass irgendjemand von euch das Buch liest und es genauso toll findet wie ich.
Nachtrag: Innerliches Freudengeschrei, als ich sah, dass dieses Buch verfilmt wird.
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