Seelen // The Host
von Stephenie Meyer
Gebunden mit Schutzumschlag // 862 Seiten
ISBN: 9783551581907
Preis: 24,90€
Es kommt mir so vor, als würde ich in letzter Zeit nur gute Bücher lesen. Erst vor Seelen habe ich mich an Das Schicksal ist ein Mieser Verräter gewagt. Und doch weiß ich, dass Seelen allem die Krone aufsetzt. Ich kann mich an kaum ein Buch erinnern, das ich während der Schulzeit bis früh in den Morgen gelesen habe, über das ich so oft nachdenken musste, wenn ich es nicht in der Hand hatte, das mir während spannender Abschnitte solche Bauchschmerzen bereitet hat. Ich habe mir bei kaum einem Buch so viele Sorgen darum gemacht, wie es ausgehen könnte, dass vielleicht jemand meiner Lieblingscharaktere nicht durchkommen würde. Was auch immer ich mir vorher von der Handlung vorgestellt hatte - es kam etwas vollkommen anderes.
Angefangen mit der Sichtweise. Allein durch den Klappentext hätte ich eher vermutet, es würde aus Mel's Sicht erzählt werden, sie würde ihr Leben schildern mit einer Seele in ihrem Innern. Aber stattdessen erzählt Wanda. Und das wirft natürlich ein ganz anderes Licht auf die Dinge. Die Sichtweise einer Seele, die schon auf neun Planeten gelebt hat und nichts als Frieden möchte, stattdessen ist Mel immer noch in ihrem Kopf hörbar, ganz anders als es eigentlich sein sollte. Von den menschlichen Gefühlen überwältigt und mit Mel in ihrem Kopf macht sich Wanda schließlich auf den Weg, auf die Suche nach Mels Liebe Jared und ihrem kleinen Bruder Jamie. Allerdings glaubt man ihr im Unterschlupf der Rebellen erst nicht, dass sie es nur gut meint. Ganz im Gegenteil - voller Misstrauen beäugen die Menschen Wanda, natürlich, schließlich ist sie eine Seele. Das schlimmste ist allerdings, dass sie schon Hals über Kopf in Jared verliebt ist.
Allein durch dieses kleine Desaster - keiner glaubt ihr, dass sie es nur gut meint, niemand würde ihr glauben, dass Mel noch am Leben ist, alle begegnen ihr voller Hass, und das, obwohl sie auf dem Weg zu Jamie und Jared fast gestorben wäre - hatte Wanda sofort mein Mitgefühl. Dadurch, dass Wanda eine Seele ist und von Natur aus nur das Beste für alle möchte, kam es mir nie unnatürlich vor, dass sie eben so für einen Menschen unnormal selbstlos und auch naiv war. Es gehörte einfach zu ihrem Wesen dazu, war ganz normal. Was sie aber letztendlich so an mein Herz wachsen ließ, war die Verwandlung, die sie durchmachte, um ausgerechnet die Menschen zu retten, das Beste für sie zu tun, die ihr zu Anfang so Böses wollte, ohne ihr wirklich zuzuhören. Und ihre unerschütterliche Liebe, die mir immer mal wieder die Tränen in die Augen trieb. Wanda wurde menschlicher mit der Zeit, immer menschlicher. Und behielt immer noch genug ihrer eigenen Spezies an sich, um sich um ihre Liebsten zu sorgen und unbedingt das tun zu wollen, was für sie am besten war, auch wenn es Schreckliches für sie bedeutete. *mark for spoil* Ich hatte mehr als die letzten 100 Seiten über schreckliche Angst um Wanda, ihr Vorhaben könnte wirklich gelingen. Es durfte ihr einfach nichts geschehen. Nicht nach allem, was sie für die Höhlenbewohner getan hatte. *spoil end*
Bei der Dreiecksbeziehung handelt es sich um die einzige, mit der ich einverstanden bin, von allen Büchern, die ich je gelesen habe, oder Filmen, die ich je gesehen habe. Ich hasse Dreiecksbeziehungen grundsätzlich, weil eben meistens beide toll sind und mindestens einer schlecht wegkommt. Der Grund war ist wahrscheinlich der, dass es sich nicht exakt um eine Dreiecksbeziehung handelt. Schließlich geht es um vier Personen - Wanda, Mal, Jared und Ian - und eben drei Körper. Und das machte es so ungerecht kompliziert, dass ich manchmal aus Wut vor dieser Ungerechtigkeit fast geweint hätte. Mel und Jared gehörten zusammen, genau wie Ian und Wanda. Nur dass Wanda und Mel sich den Körper teilen mussten, der zu Jared gehörte, wobei Mel zum einen gar nicht die Kontrolle über den Körper hatte und zum anderen es immer beide mitbekamen wenn zwischen Ian und Wanda/Melanie oder Jared und Wanda/Melanie passierte. Das habe ich so gehasst und gleichzeitig war es unumgänglich, weswegen ich es wieder nicht hassen konnte.
Er zog langsam die Wange zurück und drehte den Kopf zur Seite, bis seine Lippen auf meine trafen. Er versuchte wirklich, mich sanft zu küssen. Ich merkte, dass er es versuchte. Aber seine Vorsätze gingen genau wie beim letzten Mal in Rauch auf. [...]
"Melanie Stryder!" Es klang so laut in meinem Ohr, ein Knurren, fast ein Schrei. "Du wirst mich nicht verlassen. Liebst du mich nicht? Beweis es. Beweis es! Verdammt, Mel! Komm zurück!" Dann gingen seine Lippen wieder auf meine los.
Das Buch möchte ich unbedingt auch noch lesen. Ich möchte es mir auch noch diesen Monat holen, aber ich weiß noch nicht, ob ich es mir ausleihe oder kaufe...aber wenn ein Buch gut ist, möchte man es ja auch im Regal zu stehen haben.;)
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Lynn