{Rezension} Göttlich verdammt

Göttlich verdammt // Starcrossed
von Josephine Angelini
Göttlich 01
Gebunden mit Schutzumschlag // 494 Seiten
ISBN: 9783791526256
Preis: 19,95€
Schicksalhafte Liebe, antike Fehde, göttliches Erbe. Die 16-jährige Helen lebt bei ihrem Vater auf Nantucket - und langweilt sich. Ihre beste Freundin Claire hofft, dass nach den Ferien endlich etwas Aufregendes passiert. Der Wunsch geht in Erfüllung, als die Familie Delos auf die Insel zieht. Alle sind hin und weg von den äußerst attraktiven Neuankömmlingen. Nur Helen spürt von Anfang an großes Misstrauen. Gleichzeitig plagen sie plötzlich düstere Albträume, in denen drei unheimliche Frauen Rache nehmen wollen. Es scheint eine Verbindung zwischen ihnen und Lucas Delos zu geben. Was dahintersteckt, erfährt Helen erst nach und nach: Lucas und sie stammen von Halbgöttern ab und sind dazu verdammt, einen erbitterten Kampf auszulösen - indem sie sich ineinander verlieben ..
Da das Buch bei so vielen Mädchen gut ankam, auch wenn sie einen vollkommen verschiedenen Büchergeschmack hatten, musste ich das Buch unbedingt haben und "Göttlich verloren" ja auch gleich dazu (Jaja, schön blöd, wenn es mir nicht gefällt, aber irgendwie musste das sein...) Umso enttäuschender war es, als ich mit dem Buch begann. Es kam mir einfach so vor, als hätte Angelini keine eigenen Ideen und könne nur andere Bestseller zusammenmixen, umrühren und nochmal neu aufkochen.

Es geht um die selbsternannte Außenseiterin Helen. Eine neue Familie kommt auf die Insel - und zwar ganz alá Familie Cullen, furchtbar gutaussehend und charmant - nur Helen mag sie nicht (klingt doch ein wenig Evermore) und würde sie am liebsten umbringen. Aber dann verlieben sich Helen und Lucas und sie entdeckt ihre Superkräfte...
Am liebsten hätte ich es wieder zugeklappt, tat es dann aber doch nicht, weil ich es hasse, ein Buch nicht zu Ende zu bringen. Und ich bin wirklich sehr froh, es nicht abgebrochen zu haben.

Göttlich verdammt hat zwar meiner Meinung nach so einige Parallelen zu anderen Bestsellern, aber man weiß ja auch nie, ob die/der Autor/in nicht schon vorher dieselbe Idee hatte. Jedenfalls wird die Geschichte im Laufe der Zeit selbsständiger und basiert nicht so sehr auf diesen schon bekannten Einflüssen. Halbgötter oder ganze Götter kamen ja bis jetzt nicht so häufig vor, wenn man von Percy Jackson mal absieht, weshalb dieser Teil des Buches relativ ungebraucht und originell ist. Außerdem kommt es mir so vor, als wäre Angelini ab einem gewissen Punkt immer mehr eingefallen, was dem Ganzen einen gewissen Kick gibt.

Ein kleines Manko gab es zwar aus meiner Sicht noch - der etwas holprige und gleichzeitig einfach gehaltene Schreibstil. Das mag sich vielleicht widersprechen, aber genauso kam es mir vor. Die Autorin fand zu anfangs kaum die richtigen Worte - was vielleicht auch einfach an der Übersetzung liegt - und hat gleichzeitig aber keinen aufwändigen Schreibstil. Es kommt ein bisschen so herüber, als gäbe sie sich nicht so viel Mühe beim Schreiben, was ich etwas schade fand.

Dafür gab sie sich offensichtlich sehr viel Mühe mit den Charakteren. Natürlich ist es etwas nervig, dass Lucas so perfekt aussehen muss (was ja auch später beim Film immer schwierig ist, kein Schauspieler sieht gut genug aus...) aber da er schließlich ein Halbgott ist, gab es endlich mal einen Grund dazu. Aber auch ohne sein gutes Aussehen hätte ich ihn sofort ins Herz geschlossen - ich stelle mir die Protagonisten eh nie so genau vor. Ich wusste einfach, dass er und Helen zusammengehören und ich schätze, das hat ihn so sympatisch gemacht...
Und Helen. Ich denke, Helens Besonderheit ist, dass sie nicht abhebt (nicht wörtlich nehmen, denn dann wäre es eine Lüge) und einfach bodenständig bleibt. Sie, naja, bleibt einfach nett und ein bisschen tollpatschig. Sie bleibt einfach menschlich, weil sie es so gelernt hat.
Göttlich verdammt hat meiner Meinung nach einige Startschwierigkeiten, aber sobald man in der Geschichte drin ist, kann man sich nicht mehr losreißen. Das Buch ist definitv ein Muss für alle Fantasy Fans!

{Rezension} Das Mädchen mit den gläsernen Füßen

Das Mädchen mit den gläsernen Füßen // The girl with glass feet
von Ali Shaw
Gebunden mit Schutzumschlag // 397 Seiten
ISBN: 9783839001318
Preis: 19,95€

Seltsame Dinge gehen auf St. Hauda's Land vor: Eigentümliche geflügelte Kreaturen schwirren umher, in schneebedeckten Wäldern versteckt sich ein Tier, das mit seinem Blick alles in Weiß verwandelt, im Meer sind wundersame Feuerwerke zu beobachten ... und Ida Maclaird verwandelt sich langsam, von den Füßen aufwärts, zu Glas.
Nun kehrt sie an den Ort zurück, wo alles begann, in der Hoffnung, hier Hilfe zu finden. Doch stattdessen findet sie die große Liebe: Mit ihrer traurigen und trotzigen Art schafft Ida es, die Knoten in Midas' Herzen zu lösen. Gemeinsam versuchen sie nun, das Glas aufzuhalten.
"Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ist ein in jeder Hinsicht vollkommen einzigartiges Buch, das mich wirklich überzeugt hat. Die Geschichte geht unter die Haut und in alle Knochen, so ein wunderbares Gefühl beim Lesen hatte ich schon lange nicht mehr.

Anfangs hatte ich eher eine Liebesgeschichte mit romantischem Happy End erwartet, doch schon im Laufe der Zeit war mir klar, dass das Buch genau diese Richtung nicht einschlagen würde. Vielmehr ging es einfach darum, wie Ida es geschafft hat, die harte Schale des introvertierten Protagonisten Midas zu knacken.
Und das war in meinen Augen auch das Rührende an der Geschichte. Die Entwicklung, die Midas durchlebt, ist einmalig. Wie kann ein Fotograf, dem nichts wichtig ist, als seine Kamera und die Bilder darauf, so von einem einfachen Mädchen fasziniert sein, das sich nach und nach in Glas verwandelt? Das ist eine sehr vernünftige Frage, denke ich, aber wenn man dann die Geschichte von Midas und Ida liest, dann löst sie sich in Luft auf und wird im wahrsten Sinne des Wortes glasklar.
Das ist ziemlich schwer zu erklären, und vor allem zu verstehen, wenn man das Buch noch nicht gelesen hat.

Die Story spielt auch zu einem großen Teil in der Vergangenheit, sowohl die von Ida, als auch größtenteils Midas'. Überhaupt war das Buch nicht auf die Handlung ausgerichtet, sondern eher darauf, dass der Leser versteht, mit welchem Hintergrund sich die Protagonisten der Geschichte begegnen und wie sie mit der Vergangenheit abschließen, um endlich ein neues Leben im Jetzt zu beginnen. Und ich denke, genau das macht dieses Buch so einzigartig und vor allem wunderschön. Ali Shaw hat verstanden, dass es nicht darum geht, ein Happy End zu finden, sondern um den Weg dorthin, wie beschwerlich er auch sein mag, und dass es nicht immer ein Happy End geben kann. Ich bin der Meinung, er möchte seinen Lesern mitteilen, dass es immer noch andere Dinge im Leben gibt, auch wenn man nicht daran glaubt. Die Suche ist das Ziel.
Das und noch einiges mehr ist mir beim Lesen klar geworden. Vielen Büchern, Charakteren und Geschichten ist es bisher gelungen, mir die Augen und vor allem das Herz zu öffnen, aber so überwältigend wie bei diesem Buch war es bis jetzt noch nicht, vielleicht noch nie, der Fall.
"Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ist ein wundervolles Buch, das man einfach gelesen haben muss, wenn man sich selbst als Buchliebhaber bezeichnet. Eigentlich würde ich es jedem ans Herz legen, egal welches Genre man favorisiert hat. "Das Mädchen mit den gläsernen Füßen" ist ein sagenhaft rührend geschriebener Roman, der mich verzaubert hat und es wahrscheinlich noch mit vielen weiteren Lesern schaffen wird.

{Rezension} Arkadien erwacht

Arkadien erwacht
von Kai Meyer
Arkadien-Trilogie #1
Gebunden mit Schutzumschlag // 512 Seiten
ISBN: 9783551582010
Preis:19,90€
Schon bei ihrer Ankunft auf Sizilien fühlt sich Rosa, als wäre sie in einen alten Film geraten - der Chauffeur, der ihre zufällige Reisebekanntschaft Alessandro am Flughafen erwartet; der heruntergekommene Palazzo ihrer Tante; und dann die Gerüchte um zwei Mafiaclans, die seit Generationen erbittert gegeneinander kämpfen: die Alcantaras und die Carnevares, Rosas und Alessandros Familien. Trotzdem trifft sich Rosa weiterhin mit Alessandro. Seine kühle Anmut, seine animalische Eleganz faszinieren und verunsichern sie gleichermaßen. Doch in Alessandro ruht ein unheimliches Erbe, das nicht menschlich ist ...

Ich habe sehr, sehr lange Zeit nicht den Mut gefunden, diese Rezension zu schreiben. „Arkadien erwacht“ ist für mich ein besonderes Buch und vor allem schwer in Worte zu fassen. Dieses Gefühl kann ich nicht wirklich beschreiben und ich denke, wenn ich noch weiter so sehr darüber nachdenke, gleitet es mir noch mehr aus den Händen.

Ich möchte mit der Hauptperson Rosa anfangen. Irgendetwas ist an ihr, das mich wahnsinnig fasziniert hat. Zum einen ihre innere Ruhe. Sie ist vollkommen anders als andere Mädchen in ihrem Alter, was wohl vor allem auch durch ihren großen Verlust zustande kommt. Alle Geschehnisse und die alten Fehden zwischen den Familien betrachtet sie mit ganz anderen Augen als zum Beispiel ihre Schwester oder ihre Tante. Ihre Gedanken sind so klar und in einleuchtend. Zum anderen hat mich ihr eigenes Handeln beeindruckt. Rosa ließ sich zwar auch von ihren Gefühlen leiten. Aber nicht so blind wie andere Protagonisten. Sie schaltete dennoch ihren scharfen Verstand ein, und in den wenigen Momenten, in denen dieser kurz fehlgeschaltet hatte, kam ihr Alessandro zu Hilfe, als wären sie geistig miteinander verbunden und wären aufs Genauste aufeinander abgestimmt.

Auch Alessandro hat mich mit seiner inneren Stärke eingenommen. Ich habe mir kein Bild von ihm gemacht, ich kann nicht sagen, ob ich ihn für gut aussehend halte, aber das spielt bei Alessandro auch überhaupt keine Rolle. Schon als er das erste Mal beschrieben wurde, wusste ich genau, dass er perfekt zu Rosa passte. Die Art und Weise, wie er Rose durchschaute und die Ähnlichkeit zwischen den beiden in Sachen Dreistigkeit war verblüffend. Die beiden gaben einfach ein perfektes Team ab. Vor allem die Szene am Ende der Welt hat mich zutiefst gerührt. Denn ich denke nicht, dass es allzu oft vorkam, dass ausgerechnet Alessandro seine Beherrschung durch Gefühle wie Zuneigung und Liebe verlieren könnte.

Mich hat vor allem der Zusammenhalt von Rosa und Alessandro gerührt, die sich so standhaft gegen die Bräuche ihrer Familien wehrten, um füreinander da zu sein, um zusammen sein zu können, auch wenn die Alcantaras und Carnevares schon seit Anbeginn der Zeiten verfeindet waren und sie beide ihre eigenen Familien hintergehen mussten. Der grenzenlose Widerstand, den die beiden leisteten, weil sie sich liebten.

Es gibt nur wenige Bücher, die mich bisher auf diese Weise von ihrer innigen Romanze überzeugen konnten, weshalb dieses Buch nochmals besonders hervorsticht. Ich denke auch, dass diese Meinung auf einer kleinen persönlichen Änderung, einer veränderten Lebenseinstellung basiert, die ich in den letzten Wochen erarbeitet habe. Ich bin froh, mir länger mit dieser Rezension Zeit gelassen zu haben, da ich mich somit die Tiefgründigkeit des Buches nochmals vor Augen rufen konnte. Jedes Mal, wenn mir blitzartig wieder eine Szene aus Arkadien in den Sinn kam, verliebte ich mich mehr in dieses Buch. Es kann sein, dass die Zuneigung zu dem Roman auch mit der Zeit nachlassen wird, aber ich werde diese Geschichte auf jeden Fall nicht vergessen. Ich freue mich schon sehr auf die beiden anderen Bände und hoffe natürlich, nicht enttäuscht zu werden. Von einem Büchereibuch konnte ich jedenfalls nicht lesen. Für diese wundervolle Geschichte habe ich mich von Numbers und Schimmer getrennt, um mit Lotti zu tauschen. Und ganz bald, wenn ich für eine Zeit lang alle meine Lieblinge hintereinander lesen werde, dann wird auch Arkadien darunter sein. Definitiv.

Arkadien erwacht ist ein wundervoller Roman, der mir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder eine nachdenkliche Zeit bescherte. Eine wundervolle Liebesgeschichte und zwei beeindruckende Protagonisten mit faszinierender innerer Aufrichtigkeit konnten mich vollkommen überzeugen. Dieses Buch muss man einfach gelesen haben und ich werde es auf jeden Fall wieder tun.

{Rezension} Books Between #3

Zu manchen Büchern kann man einfach keine detaillierte Rezension schreiben, weil entweder die Zeit/ die Lust felht oder weil man diese Bücher nur zwischendurch gelesen hat um ein bisschen Platz bei den wartenden Büchern schaffen. Deshalb habe ich hier die Rubrik "Books between" eingefürt, kleine Kurzrezensionen, die über die Wichtigsten Dinge Bescheid geben, wie zum Beispiel Schreibstil und Charaktere. Diese kleinen Rezensionen sollen die echten Rezensionen nicht ersetzen, sondern einfach nur eine kurze Meinung zu dem Buch geben, die man kurz zwischendurch lesen kan.

Valley - Tal der Wächter


Valley // Heroes
von Jonathan Stroud
Taschenbuch // 493 Seiten
ISBN: 9783570400418
Preis: 8,99€


Der junge wagemutige Hal und seine ungestüme Freundin Aud leben in einem weiten, friedlichen Tal. Doch der freundliche Schein trügt. Das Tal steht nämlich unter einem besonderen Bann: Alle Wege, die aus ihm herausführen, werden bewacht von mächtigen Fabelwesen, die jedem gefährlich werden, der sich ihnen nähert. Deshalb ist es aufs Strengste verboten, einen Weg in die Welt außerhalb zu suchen. Gepackt von Abenteuerlust wagen Hal und Aud sich dennoch an die Grenzen ihres Tals ...

Idee:Mir gefiel die Idee von den Trolden, oder das, was die Bewohner immer für Trolde hielten.
Handlung:Ich würde sie als zähe Brühe bezeichnen. Ich habe einfach bis Seite 400 nicht verstanden, auf was die Geschichte hinauslaufen sollte, hatte also auch kaum Ansporn weiterzulesen. Naja, es passierte immer mal wieder was, das die Handlungsausrichtung veränderte.
Charaktere: Etwas zu grob umrissen. Man lernt die Charaktere, Aud ausgenommen, wirklich kaum kennen, was mir eigentlich sonst ziemlich wichtig ist.
Schreibstil: Etwas zäh, was ja auch schon bei der Handlung heraussticht. Nunja, etwas komplizierter und meiner Meinung nach zu unpersönlich.
Schluss: Zum Ende hin nahm es wenigstens etwas Fahrt auf. Es gab endlich ein Ziel und eine Lösung für das ganze Buch und die Geschichte.


{Rezension} Nur sechs Tage

Nur sechs Tage // Six Days
von Philip Webb
Gebunden // 345 Seiten
ISBN: 9783551520319
Preis: 16,95€
Solange Cass denken kann, muss sie sich schon durch die Überreste der zerstörten Stadt wühlen. Genau wie alle anderen Räumer. Denn ihre Aufgabe ist, das Artefakt zu suchen, an das niemand so richtig glaubt. Bis auf Cass' kleinen Bruder Wilbur, aber der spinnt sowieso ein bisschen.
Wie aus dem Nichts tauchen plötzlich Peyto und Erin auf. Sie sind Schläfer und kommen aus einer anderen Zeit. Und sie glauben, dass nur Wilbur ihnen helfen kann. Denn auch sie sind auf der Suche nach dem Artefakt. Nur gemeinsam haben die vier eine Chance, es zu finden. Doch sie müssen sich beeilen. Ihnen bleiben genau sechs Tage, sonst wird die Welt untergehen ...
Da das Genre Dystopie langsam schon ziemlich ausgeschöpft ist, habe ich mich eher von ihnen abgewandt. Doch Nur 6 Tage versprach, eine Dystopie von anderer Art zu sein. Ich habe nicht viel erwartet, nur eben wirklich mal etwas anderes, was mich wieder auf den Geschmack bringen würde, Zukunftsromane zu lesen. Umso überraschter war ich, als ich zusätzlich noch eine gut dosierte und in der Situation nicht unpassend wirkende Romanze bekam und mich ein spannender Roman in den Urlaub begleitet hat.

Vor allem von der Idee war ich von Anfang an überzeugt. Vor mehreren Millionen Jahren wurden 49 Menschen von einem anderen Planeten losgeschickt, um einen neuen Planeten zu finden. Das Schiff, mit dem sie reisen, ist lebendig. Jeder der 49 besitzt einen Falter, der so voller Wissen und Weisheit ist, dass es für einen Menschen kaum zu begreifen ist. Und zwei dieser "Außerirdischen" kommen auf die Erde, weil sie etwas suchen, das sie verloren haben. Aber auch die Menschen auf der Erde sind auf der Suche nach diesem Artefakt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, denn sie haben nur 6 Tage, bis die Welt untergeht.

Diese Geschichte zog mich von Anfang an in den Bann. Der vorerst schwierige Schreibstil, der sehr umgangssprachlich war, da Cass kaum "normales" Englisch sprechen konnte, war sehr schwierig zu lesen und besserte sich erst mit der Zeit. Das war für mich der große Schwachpunkt des Buches. Wahrscheinlich wollte Webb Cass dadurch nochmal stärker hervortreten lassen, aber ich mag es lieber, wenn ich flüssiges Englisch/Deutsch lesen kann, anstatt sich zusätzlich auch noch Gedanken zu machen, was zum Beispiel "ratzen" bedeutet.

Sehr schön waren wiederum die Charakterisierungen der Hauptpersonen. Besonders Cass war sehr greifbar, es war, als stünde sie neben mir, während ich las, was vermutlich auch an dem angepassten Schreibstil lag. Ein temperamentvolles, mutiges Mädchen mit viel Kampfgeist. Aber auch Peyto hat es mir angetan. Vielleicht, weil er nicht so viel von der Welt verstand, auf der er gelandet war.

Vor allem aber wird es niemals langweilig. Es gibt immer etwas zutun, was vor allem durch diesen Countdown ausgelöst wird. Sie dürfen sich einfach keine Pause gönnen.

Nur 6 Tage ist eine sehr aufregende Dystopie voller Handlung. Gut herrausragende Charaktere und eine absolut originelle Idee haben mich überzeugt. Leider war der Schreibstil vor allem zu Anfang sehr anstrengend und umgangssprachlich.



Vielen Dank an den Chickenhouse Verlag für das Rezensionsexemplar!

{Rezension} Hourglass


Hourglass. Die Stunder der Zeitreisenden// Hourglass
von Myra McEntire
Hourglass 01
Broschiert // 377 Seiten
ISBN: 978-3442475636
Preis: 12,99 €
Sie kann in die Vergangenheit sehen, er in die Zukunft

Die 17-jährige Emerson Cole sieht Dinge, die niemand sonst sehen kann: Es sind Geister, Menschen aus einer anderen Zeit. Keiner konnte ihr bisher erklären warum. Erst als sie Michael Weaver kennenlernt, den attraktiven Experten einer mysteriösen Organisation namens „Hourglass“, scheint ihre Welt wieder Sinn zu ergeben. Nicht nur fühlt sie sich zu ihm hingezogen, sondern er eröffnet ihr, dass sie eine besondere Gabe besitzt – sie kann durch die Zeit reisen. Nur deshalb hat Michael sie aufgesucht, und nur deshalb schwebt sie bereits in größter Gefahr.
Nachdem ich so viele negative und mittelmäßige Rezensionen gelesen habe, hatte ich keine Erwartungen mehr an dieses Buch. Ja, dieses Buch hat seine Schwächen wie jedes andere Buch auch. Mich hat dieses Buch ziemlich stark an die „Liebe geht durch alle Zeiten“-Trilogie erinnert. Irgendwie gibt es nämlich schon ziemlich viele parallelen. Das fand ich sehr schade, aber es ist auch kaum vermeidbar gewesen, denke ich. Als einer der häufigsten Kritikpunkte war gesagt worden, dass die Liebesgeschichte kitschig und zu weit in den Vordergrund gerückt wurde. Die Liebesgeschichte fand ich jetzt gar nicht schlimm. Nur eine Sache nervt mich immer mehr: anscheinend denken alle Autoren, die eine Geschichte schreiben im Bereich YA, dass ein gut bis göttlich aussehender Typ auftauchen muss, der der Hauptdarstellerin den Kopf verdrehen oder sie sich sofort in ihn verlieben muss? Auch wenn er ein arrogantes Ar*** ist, kaum taucht besagter Typ auf, liegen alle Mädchen ihm zu Füssen. Wo ist die Emanzipierung hin, für die wir Frauen so lange gekämpft haben, frage ich mich da. Ich bin nicht immun gegen gutaussehende Jungs, aber bei einer starken Person wie Emerson frage ich mich wie sie von einer Sekunde auf die andere in dieses Jugendliche gegaffe verfallen kann. Nachdem was sie durchmachen musste, hätte ich ganz andere Sorgen.

Zu Emerson: irgendjemand hatte mal geschrieben, dass sie nur noch Michael (jener Junge, der den göttlich-aussehenden-Jungen-Part bekommen hat) hinterherlaufen würden. Das fand ich ehrlich nicht. Ja sie verfiel in diese unnötige Schwärmerei über seine Lippen!, aber dann hat sie sich wieder gefangen und sie war echt sympathisch den Rest über. Sie hatte eine wirklich schwere Zeit hinter sich und wie man am Ende erfährt, war das gar nicht das Schlimmste. Jedenfalls mochte ich sie sofort. Was Michael angeht, er sieht gut aus und ist ganz nett, aber bei ihm hat mir leider das persönliche eckige gefehlt. Er hat sich wie ein Heiliger benommen. Die anderen waren, aber alle wieder recht authentisch und überzeugend. Was ich noch irritierend fand war, dass sie den braunen Gürtel in Karate hat, aber in gefährlichen Situationen nicht einsetzt.

Der Schreibstil war frech, ironisch und sehr Jugendlich, aber nicht gewollt und hat sehr gut zu der taffen und starken Emerson gepasst. Spannend ist zwar was anderes, aber es stand auch in dem Buch eher die Handlung und die Entwicklung der Personen im Vordergrund.

Was die Handlung angeht, entweder sie gefällt einem oder eben nicht. Für Leute, die mehr Action wollen ist sie garantiert nichts, denn es geht hauptsächlich darum, wie Emerson von ihrer Gabe erfährt und der Bösewicht taucht nur ganz kurz auf.
So schlecht wie oft beschrieben, fand ich das Buch nicht. Es gibt sicherlich bessere Zeitreise-Bücher (Rubinrot zum Beispiel), aber ich denke, dass ich den zweiten Teil auf Englisch oder Deutsch lesen werde.

reihe englisch



Wieder ein Beispiel für ein schönes Cover der Englischen Ausgabe, aber einer langweiligen nichtssagenden im Deutschen. Wieso? -.-


Das war der letzte von mir geplante Post. Ich bin seit ein paar Tagen schon im Urlaub. Macht's Gut ihr Lieben. Wenn wir beide zurück sind, wird auch das Gewinnspiel in Angriff genommen :)

{Rezension} zu Hause redet das Gras

zu Hause redet das Gras// The Girl Savage
von Katherine Rundell
Gebunden // 256 Seiten
ISBN: 978-3551582645
Preis: 14,90 €
Die Welt von Wilhelmina ist golden, frei und ungebunden. Mit ihrem Vater lebt sie auf einer Farm in Simbabwe und hat, wie sie selbst sagt, alles: "Ich habe alles, Sir. Ich habe sogar mehr als alles, nicht wahr, Dad? Ich habe zehn Zwerghühner, die überall im Haus Eier legen, und ich habe die Jungen - Simon und Peter und außerdem Penga und Learnmore - vor allem aber Simon - und außerdem ist da Kezia, meine Äffin - und Shumba, mein Pferd - und ich habe mehr Obst, als wir je essen könnten, und ich habe Bücher und Farben, und der Captain hat gesagt, ich darf meine Zimmerdecke mit Vögeln bemalen, wenn ich eine Leiter finde, und ich habe einen eigenen Mangobaum namens Marmaduke" Aber nach dem Tod ihres Vaters muss Will fort, weil die Farm verkauft werden soll. Sie wird nach England ins Internat geschickt. Und die Mädchen dort sind schlimmer als Löwen oder Hyänen. Will möchte am liebsten weglaufen.
Wenn ich dieses Buch bewerten muss, dann bin ich froh, dass ich noch nicht so viele Fünf Federn Wertungen gegeben habe. Denn zu Hause redet das Gras ist wirklich einzigartig, gefühlvoll und setzt die Messlatte für ein gutes Buch fast unerreichbar hoch. Kein ein anderes Buch hat mich so zum Weinen gebracht wie dieses. Manchmal am Ende eines Buches habe ich geweint und als die Eragon-Reihe endete, habe ich fast zwei Tage geweint, aber nicht weil es so gefühlvoll war, sondern, weil ich diese tolle Welt verlassen musste. Also, zu Hause redet das Gras, hat mich auch beim Lesen zum Weinen gebracht. Diese Geschichte ich einfach so unglaublich gefühlvoll, wunderbar und authentisch, dass ich gar nicht anders konnte.

Am Anfang der Geschichte lernt man Wills ungezügeltes und freies Leben in Afrika kennen. Alle Leute, die sie kennen lieben sie, weil sie so lebensfroh, wild und natürlich ist. Das geht sogar so weit, dass sie weder ihre Haare schneidet noch sich wäscht und kaum Wechselklamotten hat. Obwohl mich das bei jedem anderen Charakter gestört hätte, war es bei Will nicht so. Denn wie sie sagt, riecht sie nach Gras, Erde und Tieren. Nach Afrika eben und irgendwie konnte ich das verstehen. Als dann ihr Vater starb, musste ich das erste Mal weinen, denn die Liebe zwischen ihnen war so stark, dass sie beinahe spürbar war.
In England im Internat wird es dann erst richtig schlimm. Anstatt Mitgefühl für das arme Waisenkind zu haben, das völlig verwirrt in diese fremde, gezügelte und vernünftige Welt geworfen wird (Ohne Wintertaugliche Klamotten oder sonstige Wechselsachen), wird sie aufs grausamste gemobbt und es ist wirklich furchtbar wie Kinder sich so etwas antun können. Mehr möchte ich nun wirklich nicht erzählen, aber: Spoiler (zum Lesen markieren) es hat ein Happy End :).

Der Schreibstil von Katherine Rundell ist etwas und gewöhnlich. Sie erzählt die Geschichte hauptsächlich aus Wills Sicht, aber manchmal wechselt sie auch die Perspektive, als ob sie eine Geschichte ihren Kindern erzählen würde und nicht aufschreiben würde. Ich kann das nicht so gut beschreiben, aber er ist wirklich sehr schön und gelungen und sie fängt die Atmosphäre Afrikas, sowie Englands sehr schön ein.
Ein ganz besonderes Buch, das mich zum Weinen gebracht hat, aber das auch glücklich macht, weil es zeigt, dass es auch gute Menschen gibt, die einem in der Not helfen. Eigentlich war das Buch eher für zwischendurch gedacht, aber es ist ein Buch, was mich sehr berührt hat. Ich kann es euch nur empfehlen.

original cover


Wieso kann man die wunderschönen Englischen Cover nicht einfach mal behalten? Stattdessen müssen die Verlage neue und nicht halb so hübsche zusammenzimmern. Was hat der dreckige Kinderfuß auf dem Deutschen Cover zu suchen? Das Englische würde ich ja vielleicht kaufen, aber das Deutsch garantiert nicht.

Followers