{Rezension} Timeless


Timeless
von Alexandra Monir
Timeless #1
Taschenbuch // 280 Seiten
ISBN: 978-0385738392 Preis: 7,90€


When tragedy strikes Michele Windsor’s world, she is forced to uproot her life and move across the country to New York City, to live with the wealthy, aristocratic grandparents she’s never met. In their old Fifth Avenue mansion filled with a century’s worth of family secrets, Michele discovers a diary that hurtles her back in time to the year 1910. There, in the midst of the glamorous Gilded Age, Michele meets the young man with striking blue eyes who has haunted her dreams all her life – a man she always wished was real, but never imagined could actually exist. And she finds herself falling for him, into an otherworldly, time-crossed romance.

Michele is soon leading a double life, struggling to balance her contemporary high school world with her escapes into the past. But when she stumbles upon a terrible discovery, she is propelled on a race through history to save the boy she loves – a quest that will determine the fate of both of their lives.


Ich habe auf dieses Buch wirklich lange gewartet und im Nachhinein wundere ich mich, wieso ich nicht schon früher auf die Idee gekommen bin mir das Buch auf Englisch zu kaufen. Ich war so glücklich, als ich bei Amazon die Leseprobe verstand und als Taschenbuch gab. Als dann nach zehn Tagen (mein Buchladen konnte es nicht schneller liefern) das Buch endlich da war, habe ich mich wirklich unglaublich gefreut.

Dieser Freunde wurde allerdings ziemlich gleich einen Dämpfer aufgesetzt. Alexandra Monirs Schreibstil ist gelinde gesagt: einfach, manchmal etwas langweilig, sie kommt nicht zur Sache und verliert sich in endlosen Raumbeschreibungen. Das gepaart, mit einem eher schleppendem Anfang des Buches, ist keine gute Mischung. Aber ich hatte das Buch nun einmal gekauft, also las ich tapfer weiter. Ich las eine kitschige Liebesbeziehung wo ich von vorneherein ahnte was passieren würde, weil beide füreinander „bestimmt“ waren. Ich bin froh zu sagen können, dass diese Liebe dann bald ihren Kitsch verlor.

Leider blieb mir die ganze Zeit des Buches über Michele ein bisschen fremd. Das liegt zum einen daran, dass es aus der dritten Person geschrieben ist, zum anderen, dass, obwohl Michele die Hauptperson ist, mir ihr Handeln nicht wirklich klar wurde. Ich bekam keinen Einblick in ihre Gefühle, ihre Gedanken und sie wurden mir erst hinterher klar. Zum Teil konnte man schon erahnen was sie tun würde, weil ich ähnlich handeln würde, aber mein manchen Sachen habe ich mich wirklich gefragt, warum tut sie das jetzt? Leider wird sie mir auch hinterher nicht lange im Gedächtnis bleiben, weil ich einfach gar nichts über sie weiß. Sie hetzt von einer Zeitreise zur nächsten, ihr neues Leben in New York wird immer gleich beschrieben und die Freundin, die sie nebenbei findet, ist auch nur am Rande erwähnt. Das fand ich sehr schade. Und leider blieben die Figuren außer Michele und Philip und zwei oder drei anderen, stereohaft.

Am Ende, als ich kaum noch zu hoffen gewagt hatte, nimmt die Geschichte eindeutig zu. Vielleicht, weil ich mich an die langweiligen Raumbeschreibungen gewöhnt hatte, aber eigentlich weiß ich es nicht. Die Geschichte nimmt keineswegs mehr Fahrt auf oder die Figuren werden stärker, aber irgendwie wird sie flüssiger und es kommen auch noch ein paar Erklärungen hinzu, die es mir leichter gemacht haben.


Timeless ist ein eher mittelmäßiges Debüt, aber für zwischendurch ganz lesenswert. 14,99 € sind dafür, aber meiner Meinung nach Recht viel. Soviel kostet die deutsche Ausgabe, die bald erscheint. Ideal ist es, wenn man es auf English lesen oder ausleihen könnte. Die Idee ist ganz schön, auch wenn ich das mit den Zeitreisen nicht so ganz kapiert habe, aber ich führe das auf meine mangelnden Englischkenntnisse zurück.

Das war mein zweites Buch, dass ich auf Englisch gelesen habe ohne vorher das Deutsche Buch zu kennen. Das Englisch konnte ich gut verstehen, aber ich gehe seit vier Jahren auf ein billinguales Gymnasium, ich habe also ziemlich viel Englisch. Ich weis nicht, wie das bei anderen Schulen ist. Lest am besten einfach die Leseprobe auf Amazon durch.

Liebe geht durch alle Zeiten

Es gibt Bücher, die erzählen eine Geschichte, die einen irgendwie nicht loslassen. Bücher, die vielleicht besonders originell, lustig und einfallsreich sind. Auf jedenfall welche, die ich immer wieder lesen kann, weil sie auch dann noch unglaublich toll sind. Diese Bücher möchte ich hier vorstellen. Es sollen keine Rezensionen werden, weil sie ja schon meine Lieblingsbücher sind, ich möchte einfach ein bisschen auf diese Bücher eingehen.

Die Edelstein-Trilogie von Kerstin Gier gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern. Ich war beim ersten Buch "Rubinrot" sofort hin und weg.
Diese Bücher sind einfach eine perfekte Mischung aus allem. Die Idee mit den Zeitreisen finde ich absolut wunderbar und total unverbraucht, denn davor hatte ich noch kein vergleichbares Buch gelesen. Dann ist da dieser absolut mitreißende Schreibstil von Kerstin Gier. Da das ganze ja aus der Ich-Person von Gwendolyn erzählt wird, kann man sich sehr schnell in ihre Gedanken reinfinden, weil sie meinen manchmal so ähnlich sind. Gwenny an sich lernt man dadurch so gut kennen wie kaum einen anderen Buchcharakter. Sie ist so gut charakterisiert, das man denken könnte, es gibt sie wirklich, was es ja leider viel zu selten gibt. Die anderen Charaktere kommen, aber auch nicht zu kurz, denn obwohl man alles aus Gwens Sicht erlebt, bleiben die anderen Personen nie stereohaf. Ich brauchte das Personenverzeichniss am Ende des Buches gar nicht (davon abgesehen, dass ich sowas immer erst am Ende eines Buches entdecke - vielleicht, weil ich von vorne lese?). Gwendolyn ist eine perfekt unperfekte Heldin und Gideon ist zwar sehr perfekt, aber ich denke, dass kommt einfach von den Hormonen, die Gwenny manchmal ein bisschen verblenden.
Alles in allem liebe ich diese Bücher einfach, auch wenn sie jetzt kein tiefgründiges Thema besprechen, sind sie an sich doch sehr besonders und originell.

Wie findet ihr die Idee, dass ich ab und zu hier mal Bücher vorstelle, die zu meinen absoluten Lieblingsbüchern gehören? Vielleicht, wenn ich gerade mal nicht so viel lese oder an einem schwierigen Buch sitze?

{Rezension} Wenn du stirbst


Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie //
Before I Fall
von Lauren Oliver
Gebunden // 448 Seiten
ISBN: 978-3551582317 Preis: 19,90 €

Was wäre, wenn heute dein letzter Tag wäre? Was würdest du tun? Wen würdest du küssen? Und wie weit würdest du gehen, um dein Leben zu retten? Samantha Kingston ist hübsch, beliebt, hat drei enge Freundinnen und den perfekten Freund. Der 12. Februar sollte eigentlich ein Tag werden wie jeder andere in ihrem Leben: mit ihren Freundinnen zur Schule fahren, die sechste Stunde schwänzen, zu Kents Party gehen. Stattdessen ist es ihr letzter Tag. Sie stirbt nach der Party bei einem Autounfall. Und wacht am Morgen desselben Tages wieder auf. Siebenmal ist sie gezwungen diesen Tag wieder und wieder zu durchleben. Und begreift allmählich, dass es nicht darum geht, ihr Leben zu retten. Zumindest nicht so, wie sie dachte...
Ich bin um dieses Buch herumgeschlichen, seit es erschien und ich nicht Buchbotschafter für dieses Buch geworden bin. Die Rezensionen waren alle sehr positiv, aber nicht herausragend begeistert und ehrlich gesagt wird das meines auch nicht sein. Ich hatte eine ziemlich hohe Erwartung an das Buch. Ich dachte es wird so ähnlich mitreißend und gefühlvoll sein wie Jennifer Downhams „Bevor ich sterbe“, war es aber nicht.

Der Unterschied ist, dass sie nicht weiß, dass sie sterben wird, die Welt also völlig anders sieht als Tessa und auch sonst hat das Buch nichts damit gemeinsam. Tessa sieht wie Welt, mit den Augen jemandes, der weiß, dass er sterben wird, Sam, erlebt jeden Tag anders, aber sie weiß nicht, wann sie sterben wird, sie hängt in dieser Schleife fest und nur nach und nach kristallisiert sich heraus, was sie tun muss um da heraus zukommen.

Ich glaube der Grund warum ich nicht so begeistert von diesem Buch ist, diese anfängliche Ziellosigkeit. Sie erlebt die ersten Tage, zwar alle anders, sie handelt anders und ändert so immer wieder den ganzen Tag. Sie wird sich stückweise über Dinge klar, die der Leser eigentlich schon von vornerein bemerkt durch ihre Kommentare, aber ich habe die ganze Zeit gedacht: Wann merkt sie’s endlich? Das fand ich ein bisschen schade.

Trotzdem war die Geschichte spannend und mitreißend. Ich wollte wissen wie Sam es schafft aus der Zeitschleife herauszukommen, ich wollte wissen wieso sie da drin ist und ich war sehr traurig am Ende.

Lauren Olivers Schreibstil ist einfach, aber sehr intensiv. Er reist einen förmlich mit und ich kann sehr gut über die anfängliche Ziellosigkeit hinwegsehen, wenn ich daran denke, wie sehr mich das Buch berührt hat.

Lauren Oliver hat ein wunderbares Debüt geschrieben über Liebe, Einsicht und Tod. Es ist zwar keines meiner Lieblingsbücher, aber ein wunderbares Buch, wenn man etwas Ernstes lesen möchte. Ich denke dass man dieses Buch unbedingt gelesen haben muss und ich bin froh, dass ich es getan habe.

{Rezension} Ewiglich 01 Die Sehnsucht


Ewiglich 01 Die Sehnsucht // Everneath 01
von Brodi Ashton
Gebunden mit Schutzumschlag // 379 Seiten
ISBN: 9783789130403 Preis: 17,95€

Wenn die Unsterblichen das größte Opfer verlangen...
Jack ist Nikkis große Liebe. Eine Liebe, die sie durch die Finsternis der Unterwelt getragen hat. Endlich, nach hundert Jahren der Sehnsucht, kehrt Nikki zurück. Doch ihr bleibt nur ein halbes Jahr ...
Ihre Freunde und ihr Vater glauben, dass sie einfach abgehauen war, doch in Wirklichkeit hat der Rockmusiker Cole sie mit in die Unterwelt genommen. Cole ist ein Unsterblicher, der sich von den Gefühlen der Menschen ernährt
Nur Nikkis Liebe zu Jack hat sie davor bewahrt zu sterben und ihr ermöglicht, auf die Erde zurückzukehren. Cole, mit dem sie ein seltsam enges Band verbindet, bedrängt sie, mit ihm gemeinsam in der Unterwelt zu herrschen. Doch Jack, der Nikki niemals wieder verlieren möchte, riskiert alles für sie ...
Kennt ihr das? Ihr habt ein Buch gelesen, das euch so tief berührt hat, dass ihr einfach keine Worte dafür findet, die gut genug wären? Genau das passiert mir gerade. Ich stecke immer noch tief im Buch fest und brauche vielleicht noch eine Weile, in die Realität zurückzufinden. Aber diese Stimmung nutze ich für eine Rezension und versuche einfach, die passenden Worte zu wählen.

Es fällt mir bei diesem Buch überhaupt nicht schwer, mit dem Guten anzufangen. Ehrlich gesagt, wird es kniffliger werden, etwas Negatives zu finden. Das Beste an ewiglich war definitv die Liebesgeschichte zwischen Jack und Nikki. Ashton hat eindeutig ein Händchen dafür, von Anfang an klarzustellen, dass Nikki und Jack so stark füreinander empfinden, dass sie einfach zueinander gehören. Dass nichts sie trennen kann, nicht mal das Ewigseits oder der Ewigliche Cole, der Nikkis einzige Schwäche ausnutzte - den Schmerz im Glauben, Jack habe eine andere. Es war einfach so bezaubernd, Nikkis hilflose Gefühle zu erleben, wo sie sich doch verbot, Jack wieder näher zu kommen, weil sie doch wusste, dass sie ihn in einem halben jahr wieder verlassen würde. Die Gefühle waren einfach so klar und doch verträumt formuliert, ich konnte mich wirklich sehr gut in Nikki hineinversetzen und so einen wundervollen Freund wie Jack hätte ich ehrlich gesagt auch sehr gerne. Mir tut es nur so unendlich Leid für sie, dass sie weiß, wie wenig Zeit sie hat, und sie will doch niemandem weh tun, sondern alles gerade biegen und sich verabschieden, aber die Liebe kennt eben keine Grenzen.

Ich hatte am Ende echt Tränen in den Augen, das muss ich ehrlich zugeben. Ich kann aus tiefstem Herzen sagen, dass Ewiglich die mit Abstand schönste Liebesgeschichte ist, die ich seit langem - oder sogar überhaupt - gelesen habe. Man wusste einfach, dass es kein Happy End geben konnte, und doch konnte man es nur für Jack und Nikki hoffen, umso trauriger ist dann das wirkliche Ende. So unendlich traurig. Ich würde am liebsten sofort den zweiten und dritten Band verschlingen, obwohl ich Sorge habe, dass die Fortsetzungsteile vielleicht nicht so gut werden, ich möchte einfach wissen, wie es weitergeht, und ob es doch noch ein Happy End für dieses Paar gibt - was ich doch stark annehme.

Da es hauptsächlich nur um drei Personen geht - Nikki, Jack und Cole -, konnte sich Brodi Ashton mit noch mehr Liebe der Charakterschaffung widmen. Und sie hat drei außergewöhnliche Persönlichkeiten erschaffen. Nikki, die erst ihre Lebenskraft und Erinnerung zurückfinden muss, langsam kräftiger wird und in Jacks Gegenwart dahinschmilzt. Die eine liebenswürdige Persönlichkeit ist, und Cole gegenüber doch annähernd kalt bleibt, so gut es eben geht, wenn man ein jahrhundert miteinander verbracht hat. Jack, der Junge, der Nikki vor dem Sterben bewahren konnte, einzig und allein durch seine undurchdringbare Liebe, der Junge, den jedes Mädchen sich zum Freund wünschen würde, auch wenn er nicht perfekt ist. Der verletzliche Typ mit der Brille, der so viel Schmerz durchleidet, dass alle davon kosten können, ob Ewigliche oder nicht. Und Cole, der Unberechenbare, der Ewigliche, der, der nichts fühlen kann und Nikki doch so unendlich liebt, dass er sie niemals gehen lassen würde. Vielleicht klingt das ganz okay, aber der Typ ist ein Widerling, also bitte versteht mich jetzt nicht falsch :)
Ewiglich gehört in meinen Augen zur Pflichtlektüre. Es ist bei mir ganz oben in Sachen Liebesroman, obwohl das vielleicht nur beim ersten Teil so bleibt. Auf jeden Fall ist es ein Muss für alle Liebes-Liebhaber, Fantasy-Liebhaber und Romantasy - jaja, da ist kein so großer Unterschied :). Wer Lust auf eine wundervolle Liebesgeschichte hat, die schon von Anfang an hoffnungslos erscheint, aber doch so wunderschön ist, der ist mit ewiglich an der richtigen Adresse!

{Rezension} Beastly


Beastly // Beastly
von Alex Flinn
Gebunden mit Schutzumschlag // 333 Seiten
ISBN: 978-3-8339-3844-3 Preis: 12,99€




Kyle Kingsbury ist eine Bestie, die nachts durch New York streift - ein hässliches Monstrum. Doch Kyle war nicht immer so. Er war mal ein Junge, mit dem jeder andere gerne getauscht hätte, ein gutaussehender, reicher und bei vielen Mädchen beliebter Kerl. Doch er war auch arrogant, eingebildet und überheblich. Zur Strafe wurde er dazu verflucht, dieses grässliche Biest zu sein - jetzt kann nur noch die Liebe diesen Fluch brechen.
Beastly wurde mir schon oft ans Herz gelegt - ob Buch oder Film. Damals, als der Film in den Kinos lief, hatte ich es irgendwie verpasst ihn zu sehen und das Buch war auch nie in Kaufnähe gekommen oder auf meiner Wunschliste gelandet. Aber letztendlich siegte die Neugier über das mehrfach gelobte Buch, das ja so gar keine Ähnlichkeit mit dem Film haben soll, und es hat mich restlos überzeugt.

Flinn konnte mich vor allem mit ihrem wunderbaren und flüssigen Schreibstil überzeugen, der sich immer der Stimmung von Kyle, bzw. Adrian, in den er sich ja umbenennt, anpasste. Außerdem merkte man, mit wie viel Mühe Flinn ihre Charaktere geschaffen hatte. Kyle, der Blödmann, der sich mit der Zeit mehr und mehr verändert. Lindy, das süß Mädchen, dass es schafft, kyles Herz zu erobern, Will, der blinde Privatlehrer, Kendra, die angeblich böse Hexe, Magda, die freundliche Hausfrau. Man konnte sich fantastisch in den Protagonisten Kyle/Adrian hineinversetzen und ich kann auch sagen, dass ich ihn schon von Beginn an mochte. Anfangs war er zwar ein Fiesling, aber er begriff recht schnell, wie dumm er gewesen war, für meinen Geschmack sogar etwas zu schnell...

Natürlich ist das Buch Beastly keine neue Idee. Sie kommt ganz klar vom Märchen "Die schöne und das Biest", aber das hat auch keiner infrage gestellt. Das Schöne daran ist einfach die Umsetzung, wie elegant und zauberhaft es Alex Flinn gelungen ist, die Gefühle darzustellen und die Liebe zwischen Biest und Mädchen aufblühen zu lassen. Das Buch ging weg wie nichts, ich habe nur wenige Stunden Lesezeit gebraucht und das will bei mir was heißen.

Ich weiß nicht genau, was mir an dieser Stelle noch gefehlt hat. Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich nciht so der Typ für Liebesromane bin, da muss es schon echt ein besonderes Buch sein. Mir fehlte einfach das gewisse Etwas - tut mir leid, ich weiß, damit mache ich es mir einfach, aber ich finde einfach nicht die richtigen Worte dafür...


Eine schon bekannte Geschichte faszinierend umgearbeitet, eine reizende Liebesgeschichte mit Hang zur Fantasie. Wer vom Genre Liebe noch nicht genug hat, der muss dieses Buch lesen. Wer aber eher die Fantasy als Grund nimmt und für die Liebe in Büchern als Hauptthema nicht so viel übrig hat, der sollte lieber die Finger von diesem Buch lassen!

Hanna

{Rezension} Seekers 01 Die Suche beginnt


Die Suche beginnt // The Quest begins
Seekers 01
von Erin Hunter
Gebunden // 340 Seiten
ISBN: 9783407811042 Preis: 14,95€


Hoch im Norden Amerikas machen sich drei junge Bären, jeder auf sich gestellt, auf eine außergewöhnliche Reise. Lusa, die kleine Schwarzbärin aus dem Zoo, kann dem Ruf der Wildnis nicht länger widerstehen. Doch so hart hat sie sich das Leben draußen nicht vorgestellt. Kallik, die junge Eisbärin, die unter dramatischen Umständen ihre Mutter verloren hat, sucht verzweifelt ihren Bruder. Nur Toklo, der Braunbär, ist stark und unabhängig. Warum lässt er sich ausgerechnet auf die Freundschaft mit Ujurak ein? Dieser Vielgestaltige, der mehr ist als nur ein Bär, gibt ihm immer neue Rätsel auf ...
Da dies mein erstes Buch von Erin Hunter - bzw. dem Autoren-Quartett, das sich Erin Hunter nennt - war, weil ich auf Waarior Cats auf Abraten von Belle verzichtet habe, konnte ich noch nicht einschätzen, was ich erwarten sollte. Umso überraschter war ich von der putzigen und lebhaften Geschichte, die mich schon nach wenigen Seiten in den Bann zog.

Da die Autorinnen aus der Sicht sehr junger Eisbären schreiben, war der Schreibstil sehr einfach und unkompliziert gehalten, was es mir aber möglich gemacht hat, das Buch an einem Tag durchzulesen. Vor allem war ich überrascht, wie professionell sich alles zusammenfügte, denn ich konnte nur daran ein wenig erkennen, dass es sich um mehrere Autoren handelt, dass die Gedankengänge der drei Bären durchaus unterschiedlich waren - was nur Pluspunkte geben kann. Da die Jungtiere ja Bären waren, konnten die Autorinnen sich außerdem einen Spaß daraus machen, zum Beispiel die Autos der Menschen zu beschreiben - auch Feuerbiester genannt -, da Bären ja wohl kaum wissen können, wie die Menschen, bzw. Flachgesichter, die Dinge in ihrer Welt nennen. Das hat mir so einiges Schmunzeln entlockt und das Lesen zu einem Spaß gemacht, auch wenn immer wieder - vor allem in Kalliks Teilen - sehr traurige Szenen dabei waren, die mich teilweise sogar regelrecht entsetzt haben.

Ich denke, die Autorinnen, die hinter Erin Hunter stecken, haben sich mit Warrior Cats und Seekers einen enormen Vorteil verschafft, und zwar in vielerlei Hinsicht. Der Grund: sie schreiben aus Sicht der Tiere. Der größte und wohl am meisten genutzte davon ist die Charakterschaffung. Ich denke, über die Tierwelt gibt es nicht allzu viele Bücher, und vor allem keine stereotypischen Charaktere - außer man schafft menschengleiche Tiere, was nur im schlimmsten Teil vorkommen kann, würd ich mal sagen. Kallik, Lusa und Toklo sind in jeder Hinsicht einzigartig. Toklo, der liebenswerte und verstoßene Grizzly, Lusa, die aufgeweckte Schwarzbärin und Kallik, die verlorene und herzerwärmende Eisbärin. Ich bin schon gespannt, wie dieses Trio auf der Reise klarkommen möchte, denn es sind wirklich einige gewaltige Unterschieden darunter. Aber jede Autorin hat mit Herz über ihren eigenen Bären geschrieben und man konnte sich wirklich sehr gut in die drei hineinversetzen und mitfiebern.
Die Altersempfehlung ist ab 10 und der Buchstaben sind auch größer gedruckt, damit die Kleineren es besser lesen können - obwohl es doch eigentlich so ist, dass die Jüngeren meist bessere Augen haben... -, was ich aber eher für unberechtig halte. Es kommen einige Szenen vor, die meiner Meinung acnh ein wenig brutal für 10-Jährige (Mädchen?) sind, da ja zum Beispiel Kallik ihre Mutter auf sehr tragische Weise verliert. Ich für meinen Teil habe bei Dokus immer geweint, wenn Tiere gestorben sind, ich weiß ja nicht, ob das normal ist, ich bin auch Vegetarierin, aber trotzdem...

Es gab aber einen Punkt, den ich wirklich überflüssig fand. Und zwar, dass Toklos Weggefährte Ujurak auf einmal ein Gestaltwandler sein musste. Ich fand es eine schöne Fantasy-Geschichte, die nur insofern Fantasy war, dass sie eben aus Sciht der Bären geschrieben war. Wozu noch Gestaltwandler einbauen? Das hat mich wirklich dermaßen geärgert, dass es fast einen ganzen Punkt Abzug gibt.

Seekers ist einer sehr, sehr putzige Geschichte, die zwar eher für Jüngere gedacht ist, aber für Zwischendurch vermutlich für jede Altersstufe geeignet sein dürfte. Ein kleines unnötiges Extra in Sachen Fantasy macht einiges kaputt, aber ich war dennoch stark beeindruckt und mitgenommen von diesem Buch.

Hanna

{Rezension} Puerta Oscura - Totenreise

Puerta Oscura - Totenreise // El Viajero
von David Lozano Garbala
La Puerta Oscura, #1
Gebunden // 607 Seiten
ISBN: 978-3785568637 Preis: 19,95€
Eigentlich ist Pascal nur wegen Michelle zu der Gothic-Party in die Pariser Wohnung der Familie Marceaux gekommen. Doch bei der Suche nach passenden Klamotten für seine Kostümierung findet er in einer alten Truhe die Puerta Oscura, den geheimen Zugang zum Reich der Toten. Nur alle 100 Jahre, in der Nacht zu Allerheiligen, wird die Pforte geöffnet und gestattet einem einzelnen Wanderer den Eintritt in die Unterwelt. Aber das Gleichgewicht zwischen dem Totenreich und unserer Welt ist fragil. Wann immer ein Lebender in das Totenreich geht, gelangt ein Wesen aus der Unterwelt in die Wirklichkeit. Pascal hat einen Vampir befreit, der nun Michelle entführt, und sie in den tiefsten Winkeln der Hölle verstecken lässt. Zögernd, und nur mit einem magischen Medaillon bewaffnet, begibt sich Pascal erneut in das Reich der Toten. Er hat nur sieben Tage Zeit. Und die vergehen schnell - in der Ewigkeit!
Das Buch lag ziemlich lange ungelesen in meinem Regal rum. Ich hatte es vor einem Jahr kostenlos von einem Buchladen bekommen und bis vor einiger Zeit nicht angefangen. Der erste Versuch des Lesens scheiterte, als ich das Buch, wegen eines Gruselanfalls nicht mehr weiterlesen mochte. Als ich mich letzte Woche dazu aufraffte das Buch zu Ende zu lesen, fing ich an der Stelle an, welche mich so gegruselt hatte und stellte im Tageslicht fest: gruselig ist das nicht wirklich. Da ich keine Lust hatte das Buch von vorne zu lesen las ich also weiter.

Zuerst einmal: ein flüssiger und mitreißender Schreibstil ist etwas anderes. Das tut mir wirklich leid für das Buch (und für mich auch, weil ich unnötig lange daran saß), denn die Geschichte an sich ist sehr spannend. Der Klappentext ist ziemlich irreführend, denn die Geschichte befasst sich mit noch sehr viel mehr als nur die Entführung. Es gibt noch zwei bis drei weitere Handlungen, die ich jetzt aber nicht näher besprechen möchte.

Leider blieben mir die Personen bis zum Schluss ziemlich fremd. Bis auf Beatrice, die unruhige Seele, die mich mit ihrer Aufopferungsbereitschaft sehr gerührt hat und ich hatte einmal auch ziemliche Angst um sie, aber ob Pascal nun Michelle findet oder nicht, war mir ziemlich egal. (Ob er für immer in der Totenwelt bleiben muss oder nicht, war mich ebenfalls schnuppe). Es lag zum Teil an dem holprigen Schreibstil, zum Teil auch, weil die Personen einfach sehr unscheinend waren. Bis auf Beatrice eben und die ist (ironischerweise) ein Geist.

Das Ende ist in sich abgeschlossen, obwohl zum Ende noch etwas passiert, was einen Fortsetzung zwingend werden lässt. Leider interessiert es mich kein bisschen wie Pascal diese Aufgabe hinkriegt. Übrigens der Autor hat noch ein hübsches Liebesdreieck hin geklatscht, aber! zwischen Pascal, Michelle und Beatrice.
Nein, diese Geschichte war leider nicht so der Renner, die Idee ist toll mit dem Wanderer zwischen der Welt der Lebenden und Toten, aber die Geschichte, plätschert nur so dahin, mit blassen Charakteren und schlechtem Schreibstil. 200 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan. Trotzdem empfehle ich es, wenn man es sich ausleihen kann, die Idee dahinter ist es echt wert.
Ich glaube die Bewertung war jetzt besser, als man denken könnte, aber soo schlecht ist das Buch echt nicht. Ich glaube ich war ein bisschen zu negativ. - Belle

{Rezension} Kyria und Reb 01 Bis ans Ende der Welt


Bis ans Ende der Welt
von Andrea Schacht
Kyria & Reb 01
Gebunden mit Schutzumschlag // 381 Seiten
ISBN: 978-3-86396-016-2 Preis: 17,99€

Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Das geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems New Europe . Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebell aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Doch schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie zu vernichten. Zum Glück hat Kyria Freunde an ihrer Seite und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt ...
Nach einigen eher negativ ausgefallenen Rezensionen war ich äußerst skeptisch gegenüber Kyria und Reb. Aber ich muss sagen, dass ich positiv überrascht wurde, wenn auch nicht gerade umgehauen.
Mit einem recht einfachen, aber dadurch unkomplizierten Schreibstil konnte Schacht mich sehr schnell in die Geschichte einführen. Mit schönen Beschreibungen findet man sich schnell hundert Jahre in der Zukunft wieder. Eine kleine Besonderheit an dieser Dystopie ist, dass der Wendepunkt, der in der Vergangenheit alles geändert hat, weshalb die Zukunft in dem Buch so ist, wie sie ist, in unserer jetzigen Zeit schon vorüber ist und die Handlung somit ein wenig unrealistischer und so natürlich teilweise beruhigender ist.

Was mir an diesem Buch so gut gefallen hat, ist die Ausarbeitung der Charaktere. Denn die sind wirklich einzigartig. Es ist wirklich keine Stereotype dabei und das ist total angenehm, weil viele Autoren sich ja darauf ausruhen, in den Annahme, das sei dem Leser recht so. Vielleicht gilt das ja für einige, aber für mich auf jeden Fall nicht. Umso schöner ist es dann, Charaktere wie die anfängliche Elitezicke Kyria hat, die sich im Laufe der Zeit vom überwacten Angsthase in eine selbsbewusste Rebellin verwandelt, oder Reb, der mir von Anfang an sympathisch war, der zwar insofern stereotypisch war, dass er seine Gefühle gegenüber Kyria nicht zeigen konnte und versucht hat, sie mit Ember eifersüchtig zu machen, aber ich denke, irgendwo macht es ja gerade das so realistisch.

Was mich jedoch irritiert und auch ein wenig negativer gestimmt hat, waren zum einen die für ein doch eigentlich schon überarbeitetes Buch vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler, die teilweise echt gestört haben, und dass Kyria Reb schon von Anfang an so hemmungslos vertraute. Sie kannte ihn überhaupt nicht - da reicht mir nicht die Erklärung "ich wusste auch gar nicht so, warum ich ihm vertraute", denn das ist einfach kein Grund. Natürlich - irgendwie muss ja alles in die Gänge kommen, aber so überraschend und plötzlich, dass es eher unlogisch wirkt?

Was aber die gesamte Geschichte angeht - ich muss sagen, dass sie mich fast restlos überzeugt hat. Es machte einfach Spaß, mit Kyria mitzufiebern und sich mit ihr zu freuen, während sie langsam eine Beziehung zu Reb aufbaute. Und wie aus Freundschaft dann Liebe wurde. Außerdem war es aus meiner Sicht ziemlich rührend, dass ihre Mutter doch nichts mit der großen Lüge um ihren Gendefekt zutun hatte. Aber es war schon immer wieder lustig und zum Schmunzeln, als Kyria dachte, sterben zu müssen. Vor allem das erste mal - nur weil sie Muskelkater hatte.
Ich kann Kyria und Reb jedem Dystopien-Liebhaber und denen empfehlen, die erst wenige Dystopien hinter sich haben. Das Buch verspricht angenehme Lesestunden, die wie im Flug vergehen. Ich würde es nicht eben jenen ans Herz legen, die sowieso schon genug vom Genre Dystopie haben, aber auch ihnen kann ich nicht davon abraten, dem Genre mit diesem Buch noch eine Chance zu geben.
- Hanna
Vielen Dank an den Emgont INK Verlag für das Rezensionsexemplar!

{Rezension} Northanger Abbey


Northanger Abbey
von Jane Austen
Taschenbuch // 300 Seiten
ISBN: 978-3442742998 Preis: 978-3442742998

Catherine Morland ist zwar jung, doch weder auffallend hübsch noch besonders elegant oder wenigstens vermögend, und obendrein ein wahrer Ausbund an Naivität. Romanheldinnen sehen gemeinhin anders aus. Die Schöntuereien koketter Freundinnen verwechselt sie mit Zuneigung, die Gefallsucht eitler Gecken mit standesgemäßer Noblesse. Doch die Erfahrung lehrt sie alsbald, dass nicht alles edel ist, was glänzt. Indem sie sich auf ihr Gefühl und ihre intuitive Menschenkenntnis verlässt, gelangt sie schließlich zu jenem fröhlichen Eigensinn, der das andere Geschlecht im Nu zu bezaubern vermag.
Der Grund warum ich dieses Buch angefangen habe zu lesen, war, dass ich nichts mehr zu lesen hatte. Ich kannte den Film schon vorher (dem Internet sei Dank) und deshalb lieh ich mir dieses Buch von meiner Schwester aus. Da ich den Film ja schon kannte wusste ich ja ungefähr was mich erwartete.

Zuerst einmal war da diese wunderbare Übersetzung von Andrea Ott, die es mir sehr erleichtert hat das Buch zu lesen. Der Schreibstil war flüssig, etwas Altertümlich, aber sehr gut verständlich, was man nicht bei allen Klassikern erwarten kann, die ins Deutsche übersetzt werden. Andrea Ott hat den schmalen Grat zwischen unverständlichen, verschachtelten und altmodischen Sätzen und neuer, flüssiger und mitreißender Sprache erfolgreich gemeistert, wofür ich sehr dankbar bin, denn sonst hätte ich nicht halb so gut in die Geschichte einfinden können.

Da diese Geschichte vor gut zweihundert Jahren spielt, hat sich die Mode, Etikette und Weltansicht doch etwas verändert und so auch die Menschen. Catherine, die Hauptperson des Buches, ist wirklich unglaublich naiv, was wohl ausschließlich daher kommt, dass sie noch nie in ihrem Leben die Welt gesehen hat. Als die Geschichte anfängt hat man ein junges Mädchen vor sich, das sich keine eigene Meinung bildet, alles und jedem auf den Leim geht und die wildesten Phantasien hat. Aber je länger sie von zu Hause fort ist, desto mehr verändert sie sich. Ich will gar nicht zu viel erzählen, aber ihre Veränderung ist wirklich beachtlich und weder unglaubwürdig noch unwahrscheinlich. Sie lernt aus ihren Fehlern und ich habe sie immer lieber gehabt, da sie - wie wir alle - voller Fehler ist.

Das Buch ist ziemlich dünn, es hat gerade mal dreihundert Seiten, aber auf diesen Seiten ist die Handlung sehr gut untergebracht. Es wird nicht gehetzt, oder wichtige Dinge werden weggelassen. Das einzige was man wohl bemängeln könnte ist die Liebeserklärung, auf die eigentlich die ganze Geschichte hinausläuft (gerade mal zwei Sätze). Aber da die Geschichte vor zweihundert Jahren spielt und bei Jane Austen grundsätzlich nicht einmal umarmt wird (was ich nicht sehr schlimm finde), kann man nicht mal das wirklich bemängeln.
Jane Austen Fans werden es schon gelesen haben, viele andere auch und denen, die es noch nicht gelesen haben, empfehle ich es dringend, denn es ist einfach ein wunderschöner Klassiker, der nach den ganzen Dystopien, die heutzutage den Markt überschwemmen, sehr gut tut.


Ich bin noch ein bischen ungeübt in Rezensionen schreiben. Meine letzten waren immer sehr kurz und wenn ihr etwas zu verbessern habt, dann würde ich das gerne wissen. liebe Grüße Belle

{Rezension} Der Klang der Sehnsucht

Der Klang der Sehnsucht // Dancing to the Flute
von Manisha Jolie Amin
Broschiert // 310 Seiten
ISBN: 978-3-458-35821-3 Preis: 14,99€
Die Straßen von Hastinapur sind Kalus Zuhause. Der Junge arbeitet hart für ein paar Rupien und einen einfachen Schlafplatz auf dem Boden eines Tabakladens. Dennoch ist er glücklich: Wenn er Zeit mit seinen Freunden verbringt oder er sich in die schattigen Äste des großen Banyanbaumes am Fluß zurückzieht, um den Sonnenuntergang zu beobachten - und um Flöte zu spielen. Seine Melodien verzaubern die Welt und lassen ihn alles vergessen ... Als sich Kalu eines Tages die Chance seines Lebens bietet, muß er Hastinapur verlassen - und damit auch seine geliebte Freundin Malti. Er verspricht, zu ihr zurückzukommen. Doch kann es eine gemeinsame Zukunft geben?
Von diesem Buch erhoffte ich mir eine zarte Liebe, die Ruhm, Reichtum und lange Zeiten der Trennung durchsteht, und die Musik der Herzen, in Worte gefasst. Was ich bekam war so anders - und doch viel schöner als erwartet.

Amin hat mich mit einem sanften, der Stimmung der momentan im Vordergrund agierenden Person, Schreibstil immer tief berührt, die Gedanken ließen sich schon bald leicht der jeweiligen Person zuordnen. Die Bemühungen der Autorin, jedem Protagonisten eine Stimme zu geben, haben der Geschichte einen unheimlich schönen Eindruck in die Gefühlswelten dieses Buches gegeben, was es mir durchaus sehr erleichtert hat, dem Lauf der Dinge zu folgen und das Buch nur wegzulegen, wenn es nötig war.
Mit wunderschönen Vergleichen konnte Amin dem Leser die indische Kultur sehr nahe bringen, hauptsächlich die positiven Dinge, aber auch Probleme, die mit der Verheiratung der Mädchen an brutale und schlechte Männer einhergehen. Dennoch fädelt sie es so ein, dass sofort das Interesse an dieser Kultur geweckt wird.

Der Verlag hat aber ein wenig falsche Anspielungen mit dem Klappentext gemacht. Wer wie ich zu Anfang glaubt, es handele sich hauptsächlich um eine Liebesgeschichte, die sich beweisen muss, der hat sich getäuscht. Denn Liebe spielt in diesem Buch nur bedingt eine Rolle. Und es ist gar keine ernstzunehmende Frage, ob es eine gemeinsame Zukunft gibt und Malti und Kalu darum kämpfen müssen. Kalu kann Hastinapur ohne Probleme öfter besuchen, während er von einem professionellen Meister - Guruji genannt - unterrichtet wird. Es geht eher um das Glück eines Straßenjungen, der zum Musiker wird, um Freundschaft, die die Zeit und den Tod überdauert. Und natürlich um viel Musik. Der schöne Nebeneffekt bei diesem Buch ist, wie viel man dazu noch über die indische Musik lernt, da man ja quasi Kalus Ausbildung beiwohnt. Ich bin ja selbst musikalisch tätig und spiele zwei Instrumente, da ist es ganz interessant, mehr über andere Arten von Musik etwas zu erfahren. Vor allem schreibt Amin das alles so gefühlvoll, dass ich mir vielfach schon wünschte, so gut wie Kalu spielen zu können.

Wie ich schon angedeutet habe, geht Amin viel auf die indische Kultur ein. Das finde ich sehr gut, da viele zwar entfernt wissen, wie es Kindern und Frauen in den ärmeren Teilen des Landes ergeht, aber die Einzelheiten nicht kennen, oder helfen. Die Autorin erzählt auch viel über die Frauen. Dass sie in Indien immer noch die alleinige Aufgabe haben, eine gute Frau zu sein, nicht zu betrügen, den Haushalt zu führen und Kinder zu bekommen. Diese Ansicht finde ich erschreckend, und es ist wunderbar und zugleich auch mutig, dass Amin durch Malti dazu ihre Meinung geäußert hat.
Der Klang der Sehnsucht ist ein wunderschönes Buch, mit viel indischer Kultur, der Musik und Freundschaft im Vordergrund und einem Hand zu wunderschönen Szenerien und Beschreibungen. Die Geschichte hat mich zutiefst berührt, auch wenn ich etwas ganz anderes von diesem Buch erwartet hatte.

Zuwachs

Hallo ihr Lieben,
ich bin Belle und ich werde ab jetzt auf Hannas wunderbarem Blog mitbloggen, weil ich im Moment nicht die Zeit habe einen eigenen Blog zu führen und das auch nicht alleine machen möchte. Also blogge ab jetzt bei Hanna mit über Bücher, die ich gelesen habe und so etwas halt :). Und damit dieser Post nicht ganz so leer wird, schreibe ich noch ein bisschen über mich und die Bücher.
Also ich heiße Belle, nicht in echt, aber hier. Ich liebe Bücher seit ich klein bin, seit wann weiss ich nicht, es hat wohl irgendwann in der Grundschule mal angefangen. Ich lese Fantasy-, Abenteuer- und Liebesromane, manchmal auch Dystopien und Reallife. Aber das wars auch schon ziemlich. Ich bin mit diesen Genres voll ausgelastet.
Ich bin nicht Bibliophil - nur ein klein wenig vielleicht - und ich kann in einen Buchladen gehen, ohne etwas zu kaufen. Ja, das gibt's. Ich liebe Bücher einfach, den Geruch der Seiten, das Geräusch der Seiten, wenn man sie umblättert und ich hoffe, dass es solange ich lebe immer Bücher geben wird.
Das war es erst mal von mir. Ich freue mich auf eine schöne Zeit mit euch. - Belle

{Monatsstatistik} April '12

...Gelesen



...Neu im Regal und geliehenes


...und die zahlen

Gelesene Bücher: 4
Neuzugänge: 16
Davon geliehen: 6
Aktuell im Regal: 161
Davon ungelesen: 97
Gelesene Seiten: 2245
Gelesene Seiten insgesamt in 2012: 8160

...Und sonst so

Ab Mai gilt eine Regel für mich. Erst, wenn ich 20 Bücher von meinem SuB gelesen und rezensiert habe, darf ich mir wieder ein Buch kaufen, eines anfragen, ein neues ausleihen etc. Natürlich werden demnächst immer noch Bücher eintreffen, dazu gibt es selbstverständlich auch kleine Posts, da aktuelle Verlosungen auf lovelybooks etwa noch nicht ausgelaufen sind, oder noch Wanderbücher auf dem Weg sind, außerdem habe ich mit der lieben Kirsche auch noch zwei Bücher getauscht, also ihr seht schon, so ganz wird das nicht hinhauen, aber ab jetzt werde ich nichts Neues mehr starten.

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