Warm Bodies
Warm Bodies #1
von Issac Marion
Taschenbuch // 240 Seiten
ISBN: 0099549344
Preis:8,70 €
Hätte mir jemand noch vor ein paar Wochen gesagt, dass ich einmal ein Zombie-Buch lesen würde, hätte ich nur müde gelächelt. Und doch bin ich vor drei Wochen in die Buchhandlung gegangen und habe „Warm Bodies“ gekauft. Ich hätte es nie gekauft, hätte meine Freundin mir nicht den Trailer zu dem verfilmten Buch gezeigt und irgendwie sah der doch ganz lustig aus.
R ist ein Zombie, er hat keine Gefühle und seine Lieblingsbeschäftigung ist Rolltreppen fahren. Er weiß nichts über sein früheres Leben und doch ist er anders als die meisten anderen Zombies auch wenn das am Anfang noch nicht deutlich wird. Die Geschichte fängt langsam an, genauso wie Rs Leben ist. Langsam, eintönig. Ich denke es ist ziemlich schwierig ein Buch aus der Sicht eines Zombies zu schreiben. Ein Zombie denkt nicht, er fühlt nicht, er ist tot, aber sein Körper ist am Leben.
Irgendwie wird diese Rezension schwieriger als ich dachte und rückblickend bin ich auf echt entzweigerissen. Was sagt man über Zombies, die kaum Charakter haben, weil sie eben tot sind? Oder über die Handlung, wenn doch erst mal Charaktere entstehen müssen, die sie vorantreiben?
Das sollen jetzt keine Kritikpunkte sein, denn R ist ein wirklich toller Zombie. Ich fand es unglaublich süß, wie er auf seine unbeholfene Weise Julie versucht hat zu retten, sie vor allem zu beschützen und wie er darum kämpft sich zu verändern. Es ist nur so, dass das alles erst einmal Zeit braucht. Dadurch wer die Geschichte keineswegs langweilig. Besonders die letzte Hälfte hat mir sehr gut gefallen. Es gab etwas mehr Spannung und Action, was mir sehr gut gefallen hat.
Aber trotzdem bleibt Warm Bodies, eine Dystopie in der die Veränderung langsam stattfindet. Es geht mehr um Menschlichkeit und ob man sie wiedererlangen kann. Auch die Liebesgeschichte fand ich wirklich bezaubernd. R und Julie nähern sich langsam an, es ist nichts Überhastetes und unter diesen Umständen konnte ich mir das sehr gut vorstellen. Julie selbst hatte eine schwere Kindheit und die Tatsache, dass R ein Zombie ist, machte die Sache auch nicht ganz einfach, aber trotzdem hinterher die Liebe siegt und eine große Veränderung heraufbeschwört, was sehr kitschig klingt, aber im Buch wunderbar natürlich dargestellt ist.